Seit 2008 kommen Promovierende und Postdocs in dieser Seminarreihe zusammen und diskutieren eine interdisziplinäre und gesellschaftlich relevante Fragestellung. Referent:innen geben fachlichen Input.

Interdisziplinär und gesellschaftlich relevant

Einmal im Jahr befassen sich Promovierende und Postdocs im Seminar der Reihe „Junge Wissenschaft und Praxis“ über zwei Tage mit einer interdisziplinären und gesellschaftlich relevanten Fragestellung. Da die Veranstaltung vor den Toren Leipzigs stattfindet, entkommen die Teilnehmer:innen zwei Tage lang dem universitären Alltag. In dieser Umgebung lernen sie Kolleg:innen aus anderen Disziplinen besser kennen und entwickeln ein Verständnis für unterschiedliche Forschungsansätze. Wir übernehmen sowohl die Verpflegung als auch die Übernachtungskosten.

Die Reihe wird im Rahmen der Universitas-Förderinitiative der Hanns Martin Schleyer- und der Heinz Nixdorf-Stiftung finanziert. Hierfür bedanken wir uns sehr!

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Vergangene Seminare

15. – 16. Juni 2022, Schloss Machern
ZUM PROGRAMM

In Workshops, Vorträgen und Diskussionen beschäftigten wir uns im Seminar mit dem Thema "Erkenntnisse aus der Krise : Wissenschaft in Zeiten der Corona-Pandemie". Um Fokus standen unter anderem die Auswirkungen der Coronakrise auf Forschungsbedingungen, Gendergerechtigkeit und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Dabei haben wir nicht nur in die Vergangenheit geblickt, sondern auch erarbeitez wie es jetzt – nach oder mit? – der Pandemie weitergeht.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Illustration zur Seminarreihe "Junge Wissenschaft und Praxis"
Illustration: Sophie Lehmann

Unter dem Titel „Wissenschaft und Ethik - welche Verantwortung tragen Forschende?“ setzte sich das zweitägige Seminar auf Schloss Machern Ende November 2019 mit ethischen Fragestellungen im Wissenschaftsalltag auseinander. Diese betreffen nicht nur die Normen guter wissenschaftlicher Praxis, sondern auch Chancen und Risiken neuer Forschungsergebnisse. Die inhaltliche Ausrichtung fokussierte sich auf juristische, naturwissenschaftliche und philosophische Perspektiven zu aktuellen ethischen Fragen wissenschaftlichen Handelns.

Am 15. und 16. Oktober 2018 widmeten sich Expertinnen und Experten gemeinsam mit interessierten jungen Forschenden dem Thema Forschungsdatenmanagement. Vor den Toren Leipzigs, auf Schloss Machern, näherten sich die Teilnehmenden in Vorträgen und Diskussionsrunden dem facettenreichen Thema.
Nach einer Begrüßung durch den Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs der Universität Leipzig Prof. Dr. Erich Schröger, der das Seminar leitete, führte Dr. Stefan Kühne mit seinem Vortrag in die Thematik ein. Dr. Stephan Wünsche stellte als Experte der Universitätsbibliothek Grundlagen und Leitlinien zur Publikation von Forschungsdaten dar. Konkret wurde es anschließend in den Vorträgen von Prof. Dr. Thomas Riechert, Prof. Dr. Marc Schönwiesner sowie Prof. Dr.-Ing Toralf Kirsten, die einen Einblick in die Handhabung ihrer Forschungsdaten gaben.
Das besondere Format des Seminars „Junge Wissenschaft und Praxis“ ermöglichte es den Teilnehmenden, den Abend in informellerem Rahmen mit einem produktiven Austausch ausklingen zu lassen.
Der zweite Tag begann mit einem Vortrag von Prof. Dr. Gerhard Heyer und Dr. Dirk Goldhahn. Mit ihrer Vorstellung des Projekts CLARIN-D sprachen sie insbesondere die Geistes- und Sozialwissenschaftler an. Eine nochmals praxisorientiertere Perspektive auf den Umgang mit Daten im außerakademischen Arbeitsmarkt eröffnete Dr. Chris Armbruster, Geschäftsführer der Berliner „The Drivery GmbH“. Eine Abschlussdiskussion mit engagierter Beteiligung nahm unter anderem die geplante Rahmenleitlinie der Universität Leipzig zum Umgang mit Forschungsdaten in den Fokus. Auf die praktische Umsetzung der diskutierten Fragen und neuen Erkenntnisse hoben die Anregungen von Dr. Barbara Weiner ab, die mit den Teilnehmenden zum Abschluss einen Datenmanagementplan erstellte.
Das kompakte Forum fokussierten anregenden Austauschs von Wissenschaft und Praxis wurde erneut durch die Unterstützung der Hanns Martin Schleyer-Stiftung ermöglicht.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Prof. Dr. Erich Schröger (Prorektor für Foschung und wissenschaftlichen Nachwuchs), Dieter Lehmann (Direktor des Universitätsrechenzentrums) und Dr. Stefan Kühne (Abteilung Forschung und Entwicklung des Universitätsrechenzentrums) beim Seminar zum Thema „Forschungsdatenmanagement“, Foto: Swen Reichhold
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Am 15. und 16. Oktober 2018 widmeten sich Expertinnen und Experten gemeinsam mit interessierten jungen Forschenden dem Thema Forschungsdatenmanagement. Foto: Swen Reichhold
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Prof. Dr. Thomas Riechert, Professor für Informationssysteme und Datenmanagement an der Hochschule für Technik Wirtschaft und Kultur (HTWK) in Leipzig, Foto: Swen Reichhold
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Das Gespräch zwischen Doktorandinnen und Doktoranden verschiedener Disziplinen steht dabei traditionell im Zentrum der Veranstaltung. Foto: Swen Reichhold
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Prof. Dr. Gerhard Heyer, Professor für Automatische Sprachverarbeitung am Institut für Informatik, Foto: Swen Reichhold
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Dr. Barbara Weiner vom Dezernat für Forschungs- und Transferservice unserer Universität diskutiert im abschließenden Joint Panel die gewonnenen Erkenntnisse. Foto: Swen Reichhold
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 10. Seminars "Junge Wissenschaft und Praxis" an der Research Academy Leipzig, Foto: Swen Reichhold

Der folgende Text ist nur auf Englisch verfügbar.
 

Current developments in research give rise to an intensive methodical discourse which is often in a simplifying manner connected with the term "big data". In fact, the scientific interaction which is evolving around new techniques of information and data analysis and processing runs much deeper and touches much more of scientific methodical grounds than the fashionable term referring merely to large quantities suggests. A key question in the interdisciplinary scientific discourse addresses the opposition of hypothesis driven versus data driven research. This concerns for example the issue whether guiding questions for a scientific project arise out of the given material or whether they are a priori chosen and determine the process of approaching material. How does the researcher arrive at guiding hypotheses out of given material? How are they tested? How does one arrive at interpretations and explanations?

Especially modern developments of scientific techniques applied to research topics in humanities such as cultural evolution offer a very fruitful context for such a discourse. How can inference methods interact with hermeneutics? Which methods lead to meaningful explanations or merely to phenomenological mappings? Modern information analysis leads to new possibilities of interactions between science and humanities. This years workshop on "Scientific Methods in the Digital Age - Science Meets Humanities in the Context of Modern Digital Techniques" intends to offer a forum for an interdisciplinary discourse for young researchers to reflect and discuss those questions.

Schloss Machern is a beautiful small baroque summer palace with a lovely park with a temple, a pyramid and a castle ruin, which invites to walks during brakes and/or to early morning or evening joggings.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Kurz vor Weihnachten kamen etwa 30 Promovierende zusammen und diskutierten wissenschaftliche Methoden im digitalen Zeitalter. Foto: Swen Reichhold
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Prof. Dr. Peter Stadler spricht in seinem Vortrag über „Bioinformatics as a Hermeneutic Endeavor“. Foto: Swen Reichhold
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Expertinnen und Experten der Universität Leipzig und anderer Einrichtungen geben den Teilnehmenden in Kurzvorträgen fachlichen Input, anschließend wird diskutiert. Foto: Swen Reichhold
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: In den Pausen werden die Diskussionen fortgeführt. Foto: Swen Reichhold
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Juniorprofessor für Religionswissenschaft, Dr. Sebastian Schüler, erörtert neue Ansätze zur Nutzung von Big Data Analysen in seinem Fach. Foto: Swen Reichhold
zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Der Veranstaltungsort Schloß Machern liegt 30 Minuten östlich von Leipzig in einem Landschaftsgarten mit See. Foto: Anna Roth

Das nunmehr 13. Universitätsseminar der Reihe „Junge Wissenschaft und Praxis“ befasste sich mit dem Thema „Wissenschaft 2.0: Ist die Grenze zwischen Wissenschaft und Gesellschaft nützlich?“. Die von der Hanns Martin Schleyer-Stiftung und der Heinz Nixdorf Stiftung im Rahmen der Universitas-Förder-Initiative unterstützte Veranstaltung wurde von der Research Academy Leipzig geplant und organisiert. Das Seminar thematisierte die These von „Science Mode 2“, die einen grundlegenden Wandel der Stellung des Wissenschaftssystems in der Gesellschaft  im Sinne einer tendenziellen Auflösung der scharfen Grenze zwischen einem relativ autonomen Wissenschaftssystem und der dieses umgebenden Gesellschaft annahm. Die zentrale Frage lautete: Ist  das Wissenschaftssystem mit seinen Teilen (von Hochschulen über Forschungseinrichtungen bis zu Akademien) dieser Beobachtung zufolge nur noch ein Produzent neuen Wissens unter mehreren?

Das Seminar startete am Freitag mit einer Begrüßung durch Prof. Dr. Martin Schlegel, dem ehemaligen Prorektor für wissenschaftlichen Nachwuchs und Forschung und Initiator der Seminarreihe. Im folgenden Vortrag führte Prof. Dr. Matthias Middell (Global and European Studies Institute, Universität Leipzig) in das Thema ein und verwies auf den ausgewiesenen interdisziplinären Zugang zum Thema.

Prof. Dr. Wieland Kiess (Direktor der Universitätsklinik für Kinder und Jugendliche Leipzig) nahm als Ausgangslage die Debatte um die Neustrukturierung des Medizinstudiums (Medizin 2020: Zwischen Wissenschaft, Lobbyismus und PatientIn), die zu einem Praxisbezug schon zu Beginn des Studiums führen soll. Dr. Anett Richter (Helmholtz Zentrum für Umweltforschung Leipzig) gab in ihrem Vortrag einen exzellenten Überblick nicht nur zu Projekten, die unter dem Stichwort „Citizen Science/Bürgerwissenschaft“ durchgeführt werden, sondern auch zu deren Prinzip und Geschichte.

Den zweiten Block des ersten Tages begann Dr. Lutz Mükke (Europäisches Institut für Journalismus- und Kommunikationsforschung) mit einem Forschungsbericht zum Projekt „Der Kalte Krieg und seine Berichterstatter“ und erläuterte hier die Bedeutung von DDR-Korrespondentinnen und korrespondenten im Ausland, die als Wissenstransmitter fungierten. „Wissenstransfer und akademische Reputation“ war das Thema von Prof. Dr. Sebastian Lentz (Leibniz-Institut für Länderkunde, Leipzig). Besondere Bedeutung hatte dies für die Teilnehmenden, da sie als Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler besonders vor der Herausforderung stehen, ihre Forschungsergebnisse sowohl in der Wissenschaftscommunity als auch der Öffentlichkeit (Stichwort: impacts) effektiv zu verbreiten.

Aufgrund der hohen Anzahl an ausländischen Promovierende an unserer Universität wurde erstmals ein Seminartag komplett in englischer Sprache abgehalten. Der erste Block beschäftigte sich mit der Flüchtlings- und Migrationsthematik. Dr. Gilad Ben-Nun nahm in seinem Vortrag Bezug zu C.P. Snows Buch „Two Cultures“ (1959) und übertrug dessen Thesen auf das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) und deren Zusammenarbeit mit Forschenden aus Natur- und Sozialwissenschaften. Dr. Katarina Ristic (Universität Magdeburg) gab in ihrer Präsentation einen Einblick in NGOs, die Bildungswege für Flüchtlinge und Staatenlose anbieten.

In einer anschließenden Round Table Debatte diskutierten Promovierende aus den Geistes- und Sozialwissenschaften gemeinsam über die Anforderungen für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft.

„Nicht nur zuhören, sondern die eigenen Ideen erproben, Anregungen mitnehmen und neue Kontakte machen“ – diese Idee der fördernden Schleyer-Stiftung wurde im diesjährigen Seminar von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie Referentinnen und Referenten mit Begeisterung aufgegriffen.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Nach den Veranstaltungen des Tages wird am Abend in gemütlicher Runde weiter diskutiert. Foto: Research Academy Leipzig
Nach den Veranstaltungen des Tages wird am Abend in gemütlicher Runde weiter diskutiert. Foto: Research Academy Leipzig

Rund um das Thema „Wissenstransfer“ nahmen vierzig junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit zehn Dozentinnen und Dozenten eineinhalb Tage die Frage in den Blick, welche Entwicklungen für die nähere Zukunft und damit als Rahmenbedingungen für die eigene Karriere der Teilnehmenden als wahrscheinlich angenommen werden können: Wird Universitäten immer noch eine besondere Autorität in Fragen der Wissensproduktion und Wissensbewertung zugesprochen? Welche alternativen Orte der Wissensproduktion gibt es und welche Formen des Transfers? Die neue Disziplin der Transferwissenschaft stellte Prof. Dr. Matthias Ballod von der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in seinem Eröffnungsvortrag vor.

Beim Blick auf den Wissenstransfer aus der Wissenschaft in die Praxis und zurück war zu zeigen, wie wissenschaftliches Wissen seine Relevanz beweisen kann - beispielsweise in der Politikberatung. Als Referent dazu berichtete Prof. Dr. Florian Steger, Leibniz-Professor im Sommersemester 2014 an der Universität Leipzig, über seine Arbeit als Medizinethiker.

Außerdem war zu erfahren, welche Bereicherung Wissenschaft aus anderen Quellen der Wissensgenerierung erhalten kann. Hierzu stellte Dr. Aletta Bonn vom Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig das Projekt „Bürger schaffen Wissen – Wissen schafft Bürger“ vor.

Ein Thema des Seminars waren speziell die Rahmenbedingungen des Wissenstransfers am Wissenschaftsstandort Leipzig. Im Fokus standen dabei die verschiedenen Wissenschaftsinstitutionen und ihre Zusammenarbeit, dem widmete sich Prof. Dr. Thomas Lenk, Prorektor für Entwicklung und Transfer, in seinem Vortrag. Zusätzlich ging es um die Unterstützungsleistungen für Forschende im Bereich Transfer, welche die Universität Leipzig anbieten kann.

Schließlich lag ein Schwerpunkt auf Wissenschaftskommunikation. Dazu war der Pressesprecher der Helmholtz-Gemeinschaft, Jan-Martin Wiarda, zu Gast und berichtete von seinen Erfahrungen. Außerdem beantwortete Dr. Christian Weymayr die Frage, was in seinen Augen guten Wissenschaftsjournalismus ausmacht.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Die Teilnehmenden des Seminar „Junge Wissenschaft und Praxis“ 2014. Foto: Clara Schneider
Die Teilnehmenden des Seminar „Junge Wissenschaft und Praxis“ 2014. Foto: Clara Schneider

Rund um das Thema „Wissenschafts- und Erkenntnistheorie“ nahmen vierzig junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit elf Dozentinnen und Dozenten eineinhalb Tage lang den Forschungsprozess in den Blick und hinterfragten, was uns Forscherinnen und Forschern in unseren jeweiligen Fächerkulturen gemein ist und was uns unterscheidet, und auf welchen erkenntnistheoretischen Grundlagen unsere Forschungskonzepte gegründet sind. Beginnend mit dem Erkenntnisinteresse, der Forschungsmotivation, über die Suche nach den Quellen unseres Wissens beschäftigten die Teilnehmenden sich ausführlich mit dem interdisziplinären Arbeiten in der Wissenschaft über den gesamten Forschungsprozess hinweg.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Die Teilnehmenden des Seminar „Junge Wissenschaft und Praxis“ 2013. Foto: Research Academy Leipzig
Die Teilnehmenden des Seminar „Junge Wissenschaft und Praxis“ 2013. Foto: Research Academy Leipzig

Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierte Wissenschaftsjahr 2012 widmet sich unter dem Titel „Zukunftsprojekt Erde“ dem Thema „Nachhaltigkeit – Auf den Spuren eines Begriffs und seiner Bedeutung im universitären Kontext“. Die UNESCO hat bis 2014 die Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgerufen. Aber was bedeutet der gern verwendete Begriff eigentlich? Wann hat er seine Begriffskarriere angetreten und woher kommt er? Und welche gesellschaftliche Funktion erfüllt die Allgegenwärtigkeit des Nachhaltigkeitsdiskurses? Welche Rolle spielen universitärer Austausch, universitäre Forschung und Lehre im gesellschaftlichen Wandel? Diese und weitere Fragen wurden interdisziplinär diskutiert. Ziel war es, eine kritische Perspektive auf den Nachhaltigkeitsdiskurs zu werfen und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu befähigen, eine eigene kritische Position zu entwickeln.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Die Teilnehmenden des Seminar „Junge Wissenschaft und Praxis“ 2012. Foto: Research Academy Leipzig
Die Teilnehmenden des Seminar „Junge Wissenschaft und Praxis“ 2012. Foto: Research Academy Leipzig

Unter dem Titel „Wissensgesellschaft und Expertentum“ fand am 24. und 25. Juni 2011 eine weitere Ausgabe der Seminarreihe „Junge Wissenschaft und Praxis“ statt. Rund 40 Promovierende der Universität Leipzig waren der Einladung der Research Academy und ihrer Kompetenzschule ELSYS in den Breitenfelder Hof gefolgt. Dieses Jahr wurde intensiv darüber diskutiert, ob wir unsere Gesellschaft als Wissensgesellschaft beschreiben können und was dies konkret bedeutet. Einer der Höhepunkte war ein von der Doktorandenvertretung der Research Academy sowie von der Internationalen Doktorandeninitiative organisierter Round Table mit internationalen Promovierenden zum Thema „Brain Drain“. Hier ging es vor allem darum, wie dieser recht schwammige Begriff aus Sicht der internationalen Promovierenden zu bewerten ist und welche konkreten Folgen daraus für Individuen, aber auch Nationalstaaten, Regionen und Städte erwachsen. Darüber hinaus wurde über erneuerbare Energien, den Klimawandel, die Rolle von Universitäten und Bibliotheken sowie die Auswirkungen zunehmend komplexen und technologisch verfügbarem Wissen auf den Beruf des Mediziners diskutiert, um nur einige Aspekte des Themenspektrums zu nennen.

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Die Teilnehmenden des Seminar „Junge Wissenschaft und Praxis“ 2011. Foto: Kristin Baumert

Es gibt ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis. ( ... ). Dieses Geheimnis ist die Zeit.

Michael Ende in „Momo“

Das nunmehr achte Universitätsseminar der Reihe „Junge Wissenschaft und Praxis“ befasste sich mit dem Thema „Zeit“. Die von der Hanns Martin Schleyer-Stiftung und der Heinz Nixdorf Stiftung im Rahmen der Universitas-Förder-Initiative unterstützte Veranstaltung wurde von der Research Academy Leipzig und ihren Doktorandinnen und Doktoranden vorbereitet und durchgeführt. 

Referenten des interdisziplinären Seminars waren Wissenschaftler und Professoren verschiedenster Disziplinen der Universität Leipzig und anderer Universitäten, die sich aus unterschiedlicher theoretischer und praktischer Perspektive mit dem Zeitbegriff in der Wissenschaft auseinandersetzten. Die Gäste der Research Academy befassten sich mit so unterschiedlichen Themengebieten wie der Evolution der Erde, dem Wesen der Zeit im Nano- und Makrokosmos, dem überaus spannenden Bereich der Chronobiologie, kulturellen und psychologischen Faktoren der Zeitwahrnehmung oder der philosophischen Betrachtung von Zeit. Die Vorstellung der einzelnen Referenten und die Moderation der Diskussionsrunden im Anschluss an die jeweiligen Vorträge lagen in den Händen der teilnehmenden Promovierenden.

Insgesamt waren etwa 30 Doktorandinnen und Doktoranden der Universität Leipzig mit unterschiedlichsten fachlichen Hintergründen der Einladung der Research Academy zu dieser Veranstaltung mit dem etwas anderen Format gefolgt. Zwei Tage wurde lebhaft diskutiert und sich ausgetauscht.

Die Evaluierung der Veranstaltung direkt im Anschluss an den letzten Vortrag ergab ein eindeutiges Bild: Die Fortsetzung des Veranstaltungstyps im Breitenfelder Hof, der bereits zum dritten Mal in Folge als Veranstaltungsort gewählt wurde, ist mehr als gewünscht. Erste Überlegungen für ein mögliches übergreifendes Thema im nächsten Jahr gibt es bereits. Es steht in Aussicht, sich mit der Wissensgesellschaft und Expertenmeinungen zu befassen und aktuelle Debatten und Diskussionsansätze aufzugreifen.

Die Veranstaltung bot die Möglichkeit, einen ECTS-Punkt zu erwerben. Voraussetzungen zum Erwerb des Credit Points war die Teilnahme an der gesamten Veranstaltung sowie die Verfassung eines Berichts über die Veranstaltung oder eine Teilveranstaltung (Vortrag, Diskussion etc.).

Universitätsintern ist die Veranstaltung als einer der Höhepunkte im Kalender der Research Academy sehr positiv wahrgenommen wurden. Auch außerhalb fand sie über eine Pressemitteilung Anklang. So nutzte die Wissenschafts- und Hörfunkjournalistin Johanna Kutsche die Gelegenheit, mit Dr. Isabell Winkler von der TU Chemnitz ein Interview zu psychologischen Faktoren der Zeitwahrnehmung zu führen.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Die Teilnehmenden des Seminar „Junge Wissenschaft und Praxis“ 2010. Foto: Research Academy Leipzig
Die Teilnehmenden des Seminar „Junge Wissenschaft und Praxis“ 2010. Foto: Research Academy Leipzig

Organisiert durch die Research Academy Leipzig fand zum achten Mal das Seminar „Junge Wissenschaft und Praxis“ im Rahmen der „Universitas-Förder-Initiative“ der Hanns Martin Schleyer- und der Heinz Nixdorf Stiftung statt. Mit ca. 50 TeilnehmerInnen, darunter etliche Doktoranden aus den Graduiertenzentren Lebenswissenschaften, Mathematik/ Informatik und Naturwissenschaften, war das Seminar vom 19. bis 20. Juni 2009 im Breitenfelder Hof gut besucht. Die Auswahl des Themas „Was ist Wahr? – Über Objektivität und Relativität wissenschaftlicher Erkenntnis“ ging aus einer Zusammenarbeit der Research Academy Leipzig mit Professor Dan Diner, dem Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur, hervor.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Die Teilnehmenden des Seminars Junge Wissenschaft und Praxis 2009. Foto: Research Academy Leipzig
Die Teilnehmenden des Seminars Junge Wissenschaft und Praxis 2009. Foto: Research Academy Leipzig

Am 20. und 21. Juni 2008 fand im Breitenfelder Hof in Leipzig das erste von der Hanns Martin Schleyer-Stiftung und der Heinz Nixdorf-Stiftung finanzierte Seminar „Junge Wissenschaft und Praxis“ zum Thema „Die Universität am Scheideweg: Exzellenzinitiative und die Differenzierung in Lehr- und Forschungsuniversitäten“ statt.

zur Vergrößerungsansicht des Bildes: Die Podiumsdiskussion „Exzellent promoviert – und dann? Perspektiven für Postdocs in Deutschland und anderswo“ in vollem Gange. Foto: Sebastian Willnow
Die Podiumsdiskussion „Exzellent promoviert – und dann? Perspektiven für Postdocs in Deutschland und anderswo“ in vollem Gange. Foto: Sebastian Willnow

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